8:00 Uhr morgens - Hamburg, leicht sonnig und eine angenehme Temperatur an der Alster 23. Ein Tag der Arbeit, der nicht wie jeder andere sein sollte, weil es unfassbar viele Impulse, Denkanstöße, Gedankengänge und neue Perspektiven gab. Ein für mich wirklich neues Konzept des Zusammenkommens und gemeinsamen Denken – produktiv, effektiv und effizient.
Dunkles Laminat, weiße Wände und Bilder mit wiedererkennungswert aus Hamburg. Es fühlt sich modern, innovativ und frei an. Der zwölfstündige Tag ist gespickt mit tollen, sachlichen und teilweise sehr emotionalen Vorträgen. Ergänzt wird die lockere Atmosphäre um Interviews und ein World Café (themenspezifische Arbeitsgruppen). Die Räumlichkeiten sind voll von Querdenkern, gedanklichen Umparkern und geradezu Ufopiloten, die ihre neuen Ansätze teilen.
Sie sprechen aus, was alle Anwesenden denken. Dass wir nicht weiterhin so auf dieser Welt leben können, wie wir es gerade tun. Es ist aber keine Verzweiflung oder Hilflosigkeit die sich breit macht, sondern Kreativität, Ideenreichtum und Aufbruchsstimmung. Die Teilnehmer verlassen ihr Mindset und lassen sich von neuen Strömungen treiben.
Spannend sind auch die Zwischentöne in der Küche, im Vorraum, auf der Terrasse, am Stehtisch beim Essen, oder in der Stuhlreihe, direkt nach einer Keynote. Es sind die kleinen Gespräche zwischen Studenten, Arbeitnehmern, Gründern, Experten und Trainern, die nur so vom Erfahrungsaustausch strotzen und teilweise gar gedankliche Kathedralen der neuen wirtschaftlichen Zusammenarbeit in den Köpfen entstehen lässt. Es sind Unterhaltungen auf Augenhöhe, die jeden zu einem Pionier machen, der den ersten Schritt wagen will. Der zeigen will, dass es anders und besser geht.
Das entscheidende ist aber, dass alle besprochenen Themen wie Digitalisierung, Sensitive Führung oder das moderne Konfliktmanagement, nur die Initialzündungen für noch tiefgreifendere und umfassendere Gespräche zwischen allen Beteiligten sind. An den schulterhohen Hecken im Garten ging es um Werte, um Ziele, um Normen und um das Miteinander auf einer sehr praktischen aber dennoch fundierten Basis. Das I-Tüpfelchen setzt der Reflexionsprozess von jedem einzelnen, der immer und immer wieder neu Angestoßen wird und auch am Folgetag noch längst nicht beendet ist.
Genau genommen weiß ich nicht, ob ein Kongress oder ein Workshop die Zukunft oder die Lösung ist. Das vermag ich aber auch gar nicht zu entscheiden. Fakt ist, dass der bereits in Gang gesetzte Prozess zeigt, dass sich Dinge ändern müssen, damit niemand im Arbeitsverlauf auf der Strecke bleibt. Ein Framework, also ein Rahmen, der soviel Raum, Impulse und gerade den unvoreingenommenen, praktischen Austausch belebt, halte ich persönlich in der Gegenwart, im hier und jetzt, für mehr als notwendig. Denn das Miteinander betrifft jeden von uns.